
Maulkorbstrauß bei TiNO
Da dreht Frau Musterfrau unwissend mit ihrem Hund „Muster“ die routinierte Spazierrunde, und wie aus dem Nichts trifft Sie IHN auf der Hundewiese an.
Einfach so.
Ohne Vorankündigung.
– Den Maulkorb.
Vielmehr einen fremden Hund mit Maulkorb.
Hektisch mit schrillem Unterton ruft Frau Musterfrau, fast schon verzweifelt, ihren Muster zurück.
Zur absoluten Sicherheit fängt Sie ihn mit der Leine lassomäßig ein, als ob es um Leben und Tod ginge.
DIESER Hundekontakt muss um jeden Preis verhindert werden.
Komme was wolle.
Nebenbei gesagt;
Frau Musterfrau vergisst ansonsten gerne jegliche Rücksichtsnahme beim Fremdhundekontakt.
Schließlich ist ihr Muster ja ein TutNix.
Nun aber sieht Sie das offensichtlichste Zeichen für potentielle Aggression, hier, in der „freien“ Wildbahn auf ihrer Gassirunde.
Was für eine Frechheit!
In Gedanken malt sich Frau Mustermann schon die 42 scharfen, gefährlichen Zähne aus, die sich hinter diesem „Gitter“ befinden.
Die haben schließlich nichts anderes im Sinn, als IHREN Muster zu zerfleischen…
Warum Sie das weiß?
Na warum sollte man sonst seinen Hund so etwas „antun“.
Genug des reißerischen Gedankenaufbaus.
Aber die Frage bleibt:
- „Warum löst der Maulkorb bei uns immer noch den Gedanken von unbändiger „Aggression“ aus?
- Und warum fürchten wir uns ausgerechnet vor dieser „gesicherten“ & „gut verpackten“ Aggression?
- Warum stehen wir diesem Hunde“accessoire“ immer noch so argwöhnisch gegenüber?“
FAKT ist:
- JA, ein Grund warum Hunde einen Maulkorb tragen kann durchaus ein gesteigertes Aggressionsverhalten sein. Entweder gegen Mensch oder Hund.
ABER dies ist nicht unbedingt der einzige Grund warum Hunde heutzutage in unserer Gesellschaft Maulkörbe tragen.
Andere Gründe können sein:
- Rassebedingt|Listenhunde| auch wenn keine offensichtliche Aggression vorliegt, sind die Hundehalter, in manchen Bundesländern|Gemeinden gesetzlich dazu verpflichtet die Hunde in der Öffentlichkeit mit Maulkorb zu führen.
- Die Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie z.B. bei der Deutschen Bahn.
- Präventive Schutzmaßnahmen z.B. in einer großen Menschenmenge oder beim Tierarzt usw.
- Als Antigiftköderschutz. Denn der einzige wirkliche 100%ige Schutz gegen Giftköder sind Maulkörbe mit Fressschutz.
Ich persönlich finde es genauso normal meine Hunde an einen Maulkorb zu gewöhnen, wie ich sie an Halsband und Leine gewöhne.
Natürlich ist es fairer den Maulkorb mit entsprechendem Training entspannt auf zu trainieren.
(Bei Fragen wendet Euch gerne an mich) .
Es wäre wünschenswert, wenn unsere Gesellschaft aufhören würde den Maulkorb als „Brandzeichen“ oder „Versagen“ zu betrachten.
Auch wenn er bei manchen Menschen weiterhin „offensichtliche Aggression“ suggerieren wird.
Denkt in Zukunft vielleicht doch mal daran:
Der Maulkorb sollte definitiv nicht als „Schwäche“ des Halters | der Halterin oder des Hundes betrachtet werden, sondern viel mehr als eine adäquate Schutzmaßnahme oder auch ein notwendiges Übel, welches Freiheiten ermöglicht die Hund und HalterIn sonst nicht hätten.
Wenn ihr Interesse an gut sitzenden Maulkörben habt (denn das ist das A&O), dann ab zu chic&scharf.
Denn aufgepasst und mitgedacht.
Nicht jeder Maulkorb passt auf jede Hundeschnauze!
Trinken & hecheln sollten bei einem guten Maulkorb definitiv möglich sein.
Achtung:
Maulschlaufen sind KEINE Maulkörbe.
Danke für Eure Aufmerksamkeit,
Nele