Vergangenen Sonntag war es wieder soweit für uns:
Ich packte mir den Klumpen ein und ab ging es ins knapp 50km entfernte Lüdingen zum Dummytraining.
Seit November war ein wenig Zeit ins Land gezogen und ich war gespannt wie viel Rockie mittlerweile so drauf hatte und wie es diesmal so um seine Steadiness in der Gruppe stand.
Wir waren eine Gruppe von 5 Teams, nachdem alle begrüßt waren und Gert einige Worte für uns parat hatte ging es ab ins Gelände.
Die 1. Wartezone wurde eingerichtet und los ging es mit der 1. Aufgabe. Memo an mich: unbedingt einen „Sitzrucksack“ besorgen.
1. Aufgabe: Einzelmarkierung mit Verleitung
Wir arbeiteten die Markierung auf einem Feldweg. Während die Hunde das Dummy wieder reinbrachten wurde die Verleitung geworfen. Die Aufgabenbeschreibung an sich bereitete mir bzw. uns keine Probleme. Viel mehr das Warten. Denn so langsam wurde aus Rockie Jekyll, Mr. Rockie Hyde. Der sonst so ruhige, nein lethargisch würde ich nicht sagen, aber besonnene kleine, schwarze Labrador Rüde neben mir kehrte seine Arbeitswut heraus. Er verstand es ja gar nicht, dass da auch andere Hunde mitarbeiten durften. Trotzdem konnte ich ihn noch ganz gut fangen, dem Ablenk – Käse sei Dank
. Die Aufgabe an sich arbeitete Rockie gut und war somit fast Nebensache für uns.
2. Aufgabe: Voran
Nun folgte ein kleiner Ortswechsel. Vom Feldweg ging es direkt auf´s offene Feld. Dort sollte eine Voran – Übung erfolgen. Yeah
! Voran. Das können wir! Ohjaaaaaa.
Die Aufgabe bestand darin, dass die Hundeführer samt Hund einen Kreis bildeten. Die Hunde verblieben dann im Sitz, während sich die Hundeführer geradeaus gerichtet vom Hund entfernten und ein Dummy platzierten. Jeder wählte dabei für seinen Hund eine individuelle Distanz. Danach durften die Hunde Einer nach dem Anderen „sein“ Dummy mittels „Voran“ arbeiten.
Auch hier zeigte sich mein kleiner Hyde arbeitswütig. Steadiness war aber in Ordnung. Ich war richtig stolz, denn die Fleißarbeit „Voran“ trug Früchte.
3. Aufgabe: Verlorensuche nach Dummy A
Nun folgte eine Verlorenensuche am Waldrand/ in den Wald hinein. 3 Dummies sollten reingebracht werden. Und wir machten den Anfang. Mr Hyde gab umgehend sein Gewand ab und zog sich schnell den Jekyll wieder an. Suchen. Boah…wie öde
. Da fliegt ja nichts. Trotzdem arbeitete Rockie die ersten 2 Dummies ganz gut. Das 3. wurde dann glatt einfach mal überlaufen, als er dann doch drüber stolperte war das Reinbringen etwas kompliziert für ihn. Sagen wir es so. Er spuckte mir das Dummy quasi vor die Füße, frei nach dem Motto „Da haste das Teil. Können wir jetzt bitte wieder mehr Aktion haben?“
Merke: die Verlorensuche wird auf meinen Animationszettel nach ganz oben gesetzt.
Nach dem wir mit der Aufgabe fertig waren hatte wir ein bisschen Pause. Rockie und ich suchten uns ein lauschiges Plätzchen am Waldrand auf einem umgestürzten Baum und genossen die Sonne die uns ins Gesicht schien.
4. Aufgabe: Walk Up
Beim Walk Up gab es Verstärkung durch die 2. Gruppe (mit u.a. Renate & Newton) , welche nach uns startete. D.h. wir waren somit 10 Teams in einer Line. Das war großartig. Auch wenn Rockie hierbei komplett in den Hyde – Modus
wechselte. Das nahm ich ihm aber nicht wirklich übel. Dran gearbeitet wurde natürlich trotzdem, denn rumquaken geht gar nicht. Deswegen entschied ich mich diesmal auch dafür die Leine dran zu lassen. Einspringen musste heute noch nicht sein. Er durfte schließlich auch zwei Markierungen arbeiten, ein 500g Standard Dummy und eine Dummy-Ente. Solch ein Enten“Ding“ hatte er vorher noch nicht gesehen und schon gar nicht im Fang gehabt. Dementsprechend blöd war auch sein Blick, als er an der Fallstelle ankam und nicht den erwarteten Dummy – Sack vorfand, sondern dieses Entending. Es wurde kurz begutachtet, von mir gab es zur Unterstützung noch ein „Apport“, kurze Überlegung folgte, und Rockie entschied sich das Teil einfach mal in den Fang zu nehmen. Unter fast ausbrechendem Beifall brachte der Klumpen mir dann das Ding.
5. Aufgabe: Appell und Memory
Die letzte Aufgabe kommt so manchem bestimmt aus der Dummy A bekannt vor. Denn es ging um´s Appell und Memory.
D.h.
1) Hund und Hundeführer gehen gemeinsam mit dem Richter. Der Hund ist dabei unangeleint. Der Werfer geht in einiger Entfernung vor der Gruppe her. Die Position des Schützen wird durch den Richter bestimmt.
(2) Es werden insgesamt 2 Schüsse abgegeben sowie ein Dummy geworfen.
(3) Nach erfolgtem 1. Schuss und Wurf des Dummys bleiben Hund und Hundeführer stehen.
(4) Hund und Hundeführer gehen gemeinsam mit dem Richter weiter.
(5) Nach erfolgtem 2. Schuss (es wird kein Dummy geworfen) bleiben Hund und Hundeführer stehen.
(6) Auf Anweisung des Richters schickt der Hundeführer den Hund zum geworfenen Stück.
(Quelle DRC)
Abgesehen davon, dass es mit Rockies Steadiness vorbei war, arbeitete er die Aufgabe, nach dem wir warteten bis er einen ruhigen Moment hatte, schön ab.
Nach 2,5h Training war es wieder vorbei. Leider. Müde und ausgeglichen traten der Klumpen und ich wieder den Heimritt an. Das Hyde – Cape gab der Klumpen zusammen mit den Dummies freundlicherweise wieder ab.
Fazit:
- Steadiness in der Gruppe ist ein ganz großes Thema. Welches wir aber mit Ruhe, Spucke und Ausdauer hinbekommen werden.
- Die Suche muss noch weiter ausgebaut werden.
- Voran – Arbeit hat sich gelohnt!
- Dummy – Enten kann man auch apportieren (PS: ich habe bald Geburtstag, wenn mir da noch jemand was zukommen lassen möchte)

- Markieren kann er wie ein Großer.
Eure Nele