Kennt ihr das?
Man freut sich lange tierisch auf ein Ereignis, und wenn es dann soweit ist, dann ist es wie mit einem „Fingerschnipp“ vorbei. Fast so wie Weihnachten.
Eben genauso erging es mir heute, als Nicole Kieschnick das Ende des 2 tägigen Seminares “Wie lernt der Hund? – Grundsätze des Lernverhaltens” mit den Worten „Das ist die letzte Folie, versprochen.“ Beendete.
Mir wäre fast ein zeitgleiches „Ohhhhhhh. Was? Versprochen? Wie? Warum? Jetzt schon? Wirklich? Hä?“ entwischt. Konnte mich dann aber zum Glück nochmal zusammen reißen, und schaute stattdessen etwas wehmütig auf meine 16 Seiten á Din A 4, die ich in den 2 Tagen mühevoll zusammen getragen hatte…
Es folgt nun ein kleiner Rückblick
Am Samstagmorgen machte ich mich gegen kurz nach 08°° auf den Weg von Lübeck, über Bad Segeberg nach Rickling-Schönmoor bis hin zum Zielort dem Tannenhof Schönmoor. Mein grandioser, morgendlich unbeirrbarer, weiblicher Orientierungssinn führte mich sicher zum Ziel, ich glaube ich nenne „ihn“ an dieser Stelle einfach mal „Tomtom“.
Froh darüber alles im richtigen Zeitrahmen erreicht und gefunden zu haben, suchte ich den schönen, rustikalen Seminarraum auf und sah sogleich auch ein mir bekanntes Gesicht wieder. Damit meine ich jetzt nicht den an der Wand hängenden Reh – Bock, sondern Alexandra samt ihrem Dalmi-Rudel. Sie war mir bereits vom Seminar „Arbeit mit aggressiven Hunden“ bekannt, und so kam man schnell wieder ins Gespräch.
Vorweg gesagt, sollte Alexandra nicht das einzig mir bekannte „Gesicht“ bleiben.
Nachdem wir ladylike mit einem kleinen Smalltalk eben wieder schnell ins Gespräch kamen, ging es gegen 09.30Uhr schließlich mit dem Seminar los.
Die Dozentinnen waren, wie schon erwähnt Nicole Kieschnick, und Dr. Iris Mackensen-Friedrichs.
Den Anfang machte Nicole mit den anatomischen Basics des ZNS (ZentralenNervenSystems). Da ging es über Neurotransmittern und Synapsen bis hin zum Reflexbogen. Als die Mittagspause verkündet wurde, fühlte ich mich wie auf Watte. Zum Glück hatte ich das Alles irgendwann schon mal im Anatomieunterricht gehört, wie fühlen sich denn die Teilnehmer/innen für die das alles „Neuland“ war? Ich sag nur W A T T E. Also ab an die frische Luft, hatten wir ja grade gelernt, Hirn braucht Sauerstoff. Auch meines. Die Watte-Nele folgte einfach mal den Leuten mit Hunden in den Freilauf, ein bisschen beobachten, ein bisschen Seele baumeln lassen. Ich trottete also wie ein Lemming ohne Leine, den Lemmingen mit Leine & Hund hinterher.
Nachdem ich im Freilauf ein bisschen den Lemming Anschluss verloren hatte, weil mir ja die Leine und der dranhängende Hund fehlten (von wegen der Trend geht zum 4. Hund, ich hätte bitteschön erst mal überhaupt EINEN Hund), stand ich etwas verloren in der Gegend rum, wurde aber zum Glück umgehend nach Rudelmanier wieder Gespräche mäßig von einem Aussi – Züchter integriert. Beim gemeinsamen Austausch und gemeinsamen Schlendern fiel mir dann ein schwarzer Labrador auf. Hmm, das Herrchen dazu kam mir irgendwie so bekannt vor. Aber woher nur? Im Gedächtnis rumkramen brachte es nicht sofort, wir schlendern also weiter, eine Hirnhälfte hört brav zu, die Andere überlegt angestrengt WOHER kenn ich diesen Typen. Hmm, ob der den Labbi wohl arbeitet? Am besten mit Dummyarbeit. Was sonst. Ja Leute da fällt der Groschen. DUMMYARBEIT,DRC. Das ist einer der Trainer der DRC- Regionalgruppe. Ich lach mich scheckig, und ruf ihm etwas wirr entgegen „WIR kennen uns doch.“ Ich sehe nur ein verwirrten Gesichtsausdruck, bin dann aber so freundlich und sag ihm auch woher: „Nämlich durch Newton (Mein Bremer Flat Tier) & Renate.“ Da fällt dann auch bei dem armen Gerd der Groschen. Man kommt ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die Halterin von der herrlichen Labrador – Hündin die ich damals bei dem DRC Training im Walk Up führen durfte auch mit dabei war. Herrlich, die HundeWelt ist ein Dorf. Mit gutem Lemming Gefühl in meinem Bauch, ging´s für uns alle dann nach der Mittagspause mit Iris und dem Thema „Lernen“ bzw. deren Prozesse weiter.
Schon mal was von Habituation, Sensitisierung und Prägung gehört? Ich sag´s Euch gleich, Prägung gibt´s bei Hunden nicht.
Dafür aber Klassische Konditionierung und Operante Konditionierung. Diese Themen nahmen dann auch den kompletten Nachmittag ein, gegen 18°° fiel der Hammer und meine Konzentration fiel mit. Zum Glück kannte der Tomtom den Weg nachhause auch allein.
Tag 2
Der begann etwas früher, dafür aber mit Cappuccino to Go für die Fahrt. So lässt es sich morgens gut durch Schleswig – Holstein cruisen.
Ankunft kurz vor 09°°, Beginn um 09°°, schnell noch was in die Kaffeekasse getan und neuen Kaffee aufgetankt, Alexandra und die Dalmi Crew begrüßt und los ging es wieder. Ich setzte meinen Kugelschreiber grade zum Schreiben an, da war es wieder: „quiiiiiiiietsch“. Hatte ich erwähnt, dass unser Tisch ab und an rhythmische Quietschgeräusche passend zum Schreiben von sich gab? Wir hatten gestern zwar bereits ausführlich drüber gesprochen ihn auszutauschen, dabei blieb es dann aber auch. Egal, das Quietschen wurde großzügig von mir überhört, denn schließlich hatte ich genug mit dem Auseinanderhalten von positiver Belohnung| positiver Bestrafung und negativer Belohnung| negativer Strafe zu tun.
Da dachte man, man hatte etwas verstanden und kann es endlich auseinander halten, da ging es auch schon weiter mit Schlagwörtern wie bedingte Appetenz oder bedingte Hemmung.
Erst mal Mittagspause. Puh! Die brauchte ich dringend. Ich troll mich raus, und da fällt mir dieser wunderschöne Schäferhund Mix auf. Die Halterin wollte ich gestern schon ansprechen, aber da bot sich keine Möglichkeit. Kann man ja jetzt nachholen. Die typischen Hundehalterfloskeln werden also hervorgekramt um gut ins Gespräch zu kommen. HA! Da stellt sich doch recht schnell heraus, dass Gaby nur 5 Minuten von mir entfernt wohnt, und mir von einer Freundin schon einmal von ihr „ich habe jemanden getroffen der auch bei CANIS anfängt“ berichtet wurde. Ich sag´s ja die Hunde-Welt ist ein Dorf. Kontakte sind natürlich ausgetauscht.
Das Seminar für sich war also nicht nur „theoretisch“ sehr informativ, sondern es war genauso schön sich mit unterschiedlichen Hundehaltern auszutauschen, und schließlich neue Kontakte zu knüpfen. Ich freue mich nun umso mehr auf die kommende Praktische Woche von CANIS! Und bin wieder einmal darin bestätigt das, dies der richtige Weg für mich sein wird.
Eure Nele
6. Februar 2013 at 11:37 pm
Ja, die Hundewelt ist wirklich ein Dorf. Und speziell die Retrieverwelt ist nochmal ein ganzes Stück kleiner ♥
Was ist denn eigentlich nun mit dem ersten eigenen Hund? 😉
7. Februar 2013 at 1:27 pm
Der erste richtig „eigene“ Hund ist das absolute Jahresziel!
Leider müssen vorab noch die Rahmenbedingung dazu hundefreundlicher gestaltet werden, ist das aber erst abgeschlossen, geht laaangsam die Suche los 🙂
2. Januar 2014 at 9:26 pm
[…] Back in town […]